Eine Stadt im nicht ganz hohen Norden, aber immerhin ca. 870 km Luftlinie nördlich von Wien gelegen. Eine Stadt, in der die Sonne Mitte Juli erst kurz vor 22 Uhr untergeht, etwa eine Stunde später als in Wien.
Mit etwa 644.000 Einwohnern beträgt die Einwohnerzahl der Kommune Kopenhagen ziemlich genau ein Drittel von Wien. Kopenhagen gilt als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Im Lebensqualitäts-Index 2023 liegt sie hinter Wien auf Platz 2 (Economist Intelligence Unit-Report).
Vermutlich trägt auch die U-Bahn zur hohen Lebensqualität bei. Erst im Jahr 2002 eröffnet, fährt die U-Bahn vollautomatisch ohne Fahrer*in. Und da es nicht einmal eine Fahrer*innenkabine gibt, fühlte es sich schon seltsam an, als ich vom Flughafen die U-Bahn in Richtung meines Hotels nahm und mich ganz vorne in die erste Reihe vor das große Fenster setzen konnte. Vor mir das Gleis und gleich auch der erste Tunnel.
Sensibilisiert von unseren Mobilitäts-Scouts, deren großes Anliegen auch die Anbringung von (öffentlichen) Sitzgelegenheiten in U-Bahn-Stationen ist, schaute ich mich in Kopenhagen um und entdeckte nur Möglichkeiten zum Anlehnen (siehe Foto unten), aber keine Bänke.
Anscheinend funktioniert das!? Und vielleicht ist das dem Umstand geschuldet, dass Kopenhagens U-Bahn täglich rund um die Uhr fährt. Vielleicht wollten die Verantwortlichen (auch) nicht, dass die U-Bahn-Stationen nächtens zum Verweilen einladen!? Ich habe das leider während meines Besuchs nicht herausgefunden – ein Austausch mit Verantwortlichen über die Beweggründe und Personen mit Mobilitätseinschräkungen über ihre Erfahrungen der banklosen U-Bahnstationen wäre sehr spannend. Was ich aber insgesamt festgestellt habe, war die sehr entspannte Stimmung in der Stadt, auf öffentlichen Plätzen, in Lokalen und auch in der U-Bahn.